Stadtteil-Info Niederkassel
Niederkassel
Niederrheinische Bauernkultur trifft Moderne
Wesentlich ländlicher als in Oberkassel geht es im benachbarten Niederkassel zu. Hier ist noch erkennbar, dass es einmal ein Bauerndorf war mit Bauernhöfen und bewirtschafteten Feldern. Es gibt noch Reste davon in Alt-Niederkassel, die denkmalgeschützt sind und liebevoll gepflegt werden, z. B. Fachwerk- und Backsteinbauten und verwinkelte Hofanlagen. Heute sind weite Flächen des einstigen Ackerlandes bebaut und nur ein paar Landwirte bearbeiten noch die restlichen Flächen.
Niederkassel ist trotz des unverwechselbaren dörflichen Charakters ein heterogener Stadtteil für gehobene Wohnansprüche geworden. Große Stadtvillen an den Rheinauen, nicht zu große moderne Wohnanlagen sowie Ein- und Mehrfamilienhäuser beherbergen eine zahlungskräftige Bevölkerungsschicht, die sich in diesem Stadtviertel wohl fühlt. Dafür sorgt auch eine attraktive Gastronomie, die auch Nicht-Niederkasseler anzieht. Der leckere Speckpfannekuchen, der im ältesten Haus am Platz, bei Meuser im gemütlichen „Alten Bierhause“ serviert wird, ist zum Beispiel weit über Niederkassel hinaus bekannt und beliebt. In Niederkassel lebt man dörflich und doch stadtnah, man kennt und trifft sich in guter Nachbarschaft.
Die herrliche Lage am Rhein lädt zu Spaziergängen z. B. zum Pappelwäldchen auf den Rheinwiesen ein. Kaum jemand weiß noch, dass an dieser Stelle einst ein Restaurant auf Stelzen im Südstaaten-Look stand, das für viele Menschen ein beliebtes Ausflugsziel war. Es sollte dort auch ein Strandbad eingerichtet werden, weil das damals am Oberkasseler Rheinufer gelegene Strandbad immer mehr verschlammte. Aber dazu kam es nicht.
Mit Niederkassel untrennbar verbunden ist die Kornbrennerei und Likörfabrik Schmittmann, die offiziell seit 1818 Branntwein herstellt. Die Ahnenreihe der Familie Schmittmann lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Unzähligen Treidelschiffern, Fuhrleuten und vorbeireisenden Postgästen wurde in der Schmittmannchen Raststätte der echt niederrheinische Selbstgebrannte kredenzt.
Seit den Siebziger Jahren leben in Niederkassel viele Japaner. Mehr als ein Viertel aller in Düsseldorf lebenden Japaner wohnt dort. Am Niederkasseler Kirchweg entstanden die Japanische Internationale Schule, zwei japanische Kindergärten und das Kulturzentrum EKO-Haus. Inmitten eines schönen, im traditionellen japanischen Stil angelegten Gartens steht der einzige buddhistische Tempel der Shinlehre in Europa. Das Zentrum versteht sich als Mittler zwischen den Kulturen und bietet diverse kulturelle Veranstaltungen an, die nicht nur von Japanern besucht werden. Die Beziehungen zwischen Düsseldorf und „seinen Japanern“ sind freundschaftlich und werden alljährlich gekrönt von einem einzigartigen japanischen Feuerwerk auf den Oberkasseler Rheinwiesen.