Interessensgruppe zum Thema
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen und Toyohiko Kagawa
Die Interessensgruppe "Raiffeisen", bestehend aus Teilnehmern der Keyworker Oberkasselplus und Mitgliedern des japanischen Begegnungs- und Hilfsnetzwerk TAKE Düsseldorf e.V. (Takenokai), hat in einem Vortrag am 6. Mai 2022 im zentrum plus, Düsseldorf Oberkassel über die Sozialreformer Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen und den "japanischen Raiffeisen" Toyohiko Kagawa und ihre Ideen informiert. Der Vortrag wurde durch eine Powerpoint-Präsentation unterstützt.
Kurz und knapp:
Wer war Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen?
Solidarität und Hilfe zur Selbsthilfe - nach diesen Prinzipien lebte Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der am 30. März 1818 in Hamm (Sieg) geboren und am 11. März 1888 in Heddesdorf, heute Neuwied verstarb.
Raiffeisen war zeitlebens durch die Erfahrung von sozialer Not in seiner Kindheit geprägt, die seine eigene Tätigkeit als Bürgermeister im Westerwald um die Mitte des 19. Jahrhunderts entscheidend bestimmte. In der strukturschwachen, von Missernten und Hungersnöten geprägten Region entwickelte Friedrich Wilhelm Raiffeisen mit seinen "Brodvereinen" und Darlehenskassen zur Unterstützung mittelloser Kleinbauern eine geeignete Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstverwaltung. Damit legte er die Grundlage für das Genossenschaftswesen, das nach seiner Idee eine weltweite Verbreitung fand.
Schon zu Lebzeiten erhielt Raiffeisen für seine Arbeit Anerkennung.
Kurz und knapp:
Wer war Toyohiko Kagawa?
In Raiffeisens Todesjahr 1888 wurde in Japan Toyohiko Kagawa geboren, der in seine Fußstapfen trat und sich ebenfalls um das Genossenschaftswesen verdient gemacht hat. Ihn nennt man daher den "japanischen Raiffeisen".
Kagawa Toyohiko (japanisch 賀川 豊彦) wurde am 10. Juli 1888 in Kōbe, Japan geboren und verstarb am April 1960. Er war ein japanischer christlicher Reformer, Pazifist, Autor und Gewerkschaftsaktivist. Kagawa befasste sich lange Zeit mit Wegen, christliche Prinzipien in Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen einzubringen. Seine Berufung, den Armen zu helfen, führte ihn dahin, mit diesen zu leben. Er gründete Schulen, Krankenhäuser und Kirchen. Kagawa schrieb über 150 Bücher und wurde 1947 und 1948 für den Literaturnobelpreis, sowie 1954 und 1955 für den Friedensnobelpreis nominiert.
Er wurde posthum mit der zweithöchsten Ehrung Japans, dem Orden des Heiligen Schatzes ausgezeichnet.