Generationenübergreifendes Tanzprojekt

 

Voraussichtlich ab Mai 2024 wird Mirjam Neuling (Tänzerin/Künstlerin) gemeinsam mit den Keyworkerinnen und Keyworkern ein Tanzprojekt anbieten.

 

Nach gemeinsamem Training in Form von Workshops und Proben werden wir ein Tanzstück produzieren. Das Tanztraining ist zeitgenössisch, was bedeutet, dass unsere körperlichen Voraussetzungen die Bewegungen bestimmen. Mirjam Neuling arbeitet mit einer Technik, die sie „cluster movement“ nennt. Auf Deutsch bedeutet das „Gruppen-Bewegung“ und sie beruht vor allem auf „Gehen“. Wir werden mit den verschiedenen Möglichkeiten von Formen, Abständen und zeitlicher Reihenfolge spielen. Darüber hinaus setzen wir Kontaktimprovisation und weitere Arten des zeitgenössischen Tanzes ein.

 

Die Workshops und Proben werden sich über einen Zeitraum von wenigstens zwei bis 3 Monaten hinziehen. Es wird 8 Workshops zu jeweils 3 Stunden geben, wahrscheinlich einmal pro Woche. Darauf folgt ein Probezeitraum (voraussichtlich 5 Termine je 2 Stunden), Haupt- und Generalproben.

Wir werden unser Stück mindestens 3x an verschiedenen Orten aufführen.

 

Jeder und Jede ist eingeladen, egal wie agil oder auch nicht mehr so sehr. Wir werden vielleicht einige Teilnehmende haben, die auch im Sitzen mit uns tanzen.

 

Unsere Seniorengruppe wird mit einer etwas jüngeren Gruppe kombiniert, so dass wir uns in Beziehung zueinander setzen und ergänzen können. Hieraus ergibt sich schon organisch die Thematik von Gemeinschaft, Unterschiedlichkeit und Unterstützung. Darüber hinaus werden wir „biografische Textfetzen“ einbringen, welche von der Interessengruppe Biografie erarbeitet wurden.

 

Wir freuen uns über jede/jeden, welche Lust hätten, sich in diesem künstlerischen Projekt mit uns zu bewegen!

 

Damit man sich einen Eindruck verschaffen kann, bietet Mirjam eine „Schnupper-Kostprobe“ an.

 

Der Probenraum wird noch gesucht. Dieser und genaue Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. Die Teilnahme ist kostenlos. Für entstehende Kosten wurden Förderungen beantragt.

 

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Sie strukturiert ihre Workshops folgendermaßen:

 

Aufwärmen

Im Tanz ist der Körper unser Instrument des Ausdrucks.

Das kann man gut mit einem Musikinstrument vergleichen:

Die Geige muss zum Beispiel erst mal ausgepackt werden, die Saiten müssen geprüft werden usw. Das machen wir auch, wenn wir unsere Gelenke bewegen und die Muskeln „warm“ machen. Ich werde das Aufwärmen in Zukunft immer sehr ähnlich gestalten, damit es nicht so viel Konzentration kostet und wir uns wirklich auf uns selber einlassen können. Dann muss die Geige gestimmt werden, denn sonst macht sie nur schiefe Töne, egal wie gut sie gespielt wird.

Das kann man mit der Atemarbeit und der innerlichen Bestandsaufnahme vergleichen. Wir arbeiten ja mit uns selber, mit unserer Energie, unserer Aufmerksamkeit, unserem Körper.

Und wir kommen aus einem Alltag, in dem wir vor allem standardmäßig auf Reize reagieren. Im Tanz wollen wir aus diesem  Kreislauf ausbrechen (für den Alltag ist er sinnvoll!) und bewusst ganz bestimmte Bewegungen machen. Dafür  müssen wir uns selber Raum geben, uns wahrnehmen um uns dann ausdrücken zu können.

 

Erlernen / Ausprobieren von Tanztechnik

Auf das Aufwärmen folgen Übungen, die uns zum Tanzen befähigen werden. Das könnte man mit den Fingerübungen von Tonleitern auf dem Klavier vergleichen.

Wenn wir uns zum Beispiel gegenseitig bewegen, dann hilft es dabei das eigene Gewicht zu spüren und loslassen zu lernen. Es nähert uns einander an, so dass wir ein wenig von der Scheu vor den anderen Personen verlieren.

 

Ich arbeite in den Workshops immer mit einem Thema (in diesem Fall wäre es „Gewicht & Vertrauen“), das wir dann mit verschiedenen Übungen bearbeiten.  Das „Ergebnis“ davon kann auch subtil sein, aber trotzdem ist es wichtig für die Qualität des Tanzes.

 

Eine Technik für solche Übungen ist zum Beispiel die Improvisation.

Man nimmt eine Idee, kombiniert sie mit einer Technik und/oder einem anderen/er Tänzer/in und probiert etwas damit aus.

Das habe ich gestern spontan mit zwei Personen gemacht. Der Sinn davon ist nicht, es so in das Stück zu übernehmen. In dieser Phase geht es mehr darum, sich mit dem Material auseinander zu setzen, es ist sozusagen ein „Freiraum“.

 

Zusätzlich zum „Thema“ gibt es immer Bausteine aus dem „cluster movement“, welche sich wiederholen.

Ihr kennt ja schon das Schneckenhaus, die Reihe, die Abstände untereinander... Damit spielen wir dann jedes Mal, schauen was gut funktioniert und wiederholen es.

 

Choreographie

Choreographie bedeutet das Gegenteil von Improvisation.

Die Tänzer erfüllen sozusagen eine gestellte Aufgabe, idealer Weise mit Material, das sie schon kennen.

Hier geht es darum, Abläufe abzurufen und zu automatisieren.

Es macht auch einfach Spaß etwas zu tun, was man schon kann!

Außerdem fangen wir an, Verantwortung/Führung für die kleinen Einzelteile der Gesamt-Choreographie zu übernehmen.

So gibt es immer mindestens 1 Person, die weiß was gerade getanzt werden soll.

 

Hier ist es außerdem für mich wichtig von Außen zu sehen, wie die verschiedenen Elemente aussehen und Kombinationen auszuprobieren.

Ich werde diesen Teil in Zukunft auch filmen, damit ich es im Nachhinein auswerten kann. 

 

Ab Workshop 4 haben wir dann schon so viel Material, dass wir langsam die Abläufe für das Stück zusammensetzen und jedes Mal wiederholen.

Ich gebe Euch dann die Choreographie mit Zeichnungen vor.

 

Probephase

Diese Phase besteht noch einmal aus 5 Treffen, die zeitlich recht nah beieinander liegen sollten (vielleicht jeden 2. Tag).

Jetzt besteht das Treffen nur noch aus Aufwärmen und der Arbeit mit dem Stück.

Natürlich wiederholen wir die Reihenfolge, aber es geht hier vor allem darum, an der Qualität der Bewegungen und ihrer Intention zu feilen.

Was das genau bedeutet werde ich dann erklären, aber es geht darum, dass wir Darsteller und keine Privatpersonen auf der Bühne sind.

In der Probephase werden auch die Solos, Duette und Trios von anderen Tänzern integriert und wir arbeiten viel an den Übergängen zwischen den einzelnen Szenen.

 

Hauptprobe

Die Hauptprobe findet schon am Aufführungsort statt, idealer Weise mit Kostüm und Musik. Hier passen wir unser Stück an die Umgebung, machen uns mit ihr vertraut und nehmen letzte Änderungen vor. Außerdem machen wir eine Stehprobe für das Licht/die Technik, damit die Kollegen wissen was sie tun müssen.

 

Generalprobe

Bei der Generalprobe soll alles so sein, wie bei der Premiere.

Alle Gewerke werden gebraucht (Licht, Kostüm, Musik, Kamera).

Sie sollte idealer Weise am Abend/Nachmittag vor der Premiere stattfinden.

 

> darauf folgt die Premiere und hoffentlich noch eine 2. und sogar 3. Vorstellung!

 

> Die Hauptprobe und Generalprobe wird es für jeden einzelnen Aufführungsort geben.

 

Zeitlicher Ablauf

Bei meinem letzten Projekt gab es 8 Workshops a 3 Stunden. Die Vorbereitungsphase lag also bei 2 Monaten. Ich glaube, es wäre besser mit dieser Gruppe von höchstens 2 Stunden am Stück auszugehen, weshalb ich vorschlage, dass wir alles auf 3 Monate ziehen.

 

Das wären dann 12 Workshops a 2 Stunden von Mai bis Ende Juli.

 

Die Sommerferien 2024 gehen vom 08.07.24 – 20.08.24, hoffentlich seid ihr trotzdem da. Die intensivere Probenphase kann in der Woche ab dem 19.08.24 beginnen, damit wäre die erste Premiere möglich am letzten Wochenende im August.

 

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