Ausstellung SammelSURIUM

SammelSURIUM

Von der Magie des Sammelns

 

Ausstellung vom 26. Januar bis 3. März 2017, Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, 40210 Düsseldorf

Konzept und Realisation: Keyworker Oberkasselplus

 

Sammeln Sie und wenn Ja warum?

Ein Jahr lang haben wir Sammler in ihren Wohnungen besucht, uns ihre Sammlungen angesehen, sie nach den Objekten ihrer Begierde befragt. Wir stellten Fragen nach dem wie lange, wie viel, dem wozu, nach der Perspektive der Sammlung. Wir nahmen die Objekte in die Hand, ließen uns ihre Geschichte erklären, schrieben alles auf, machten Fotos und Videos.

Schließlich konnten wir 16 Sammler gewinnen, die bereit waren, Ausschnitte aus ihrer Privatsammlung in unserer Ausstellung zu präsentieren und über ihre Aktivitäten Auskunft zu geben.

 

Kann das weg oder wird das mal ganz wertvoll?

Ist das  Kunst oder einfach nur Kitsch? Eine Marotte oder ein ernsthafter Beitrag zur Bewahrung und Sichtung einer Soziokultur der kleinen Dinge? Wir wälzten psychologische, soziologische, philosophische, kunsthistorische Literatur und trugen unterschiedlichste Positionen zusammen:  Sammeln ein Ur-Trieb? Gar ein Ur-Gen? Eine anthropologische Grundkonstante? Existentielle Kulturtechnik? Philanthropisches Hobby? Gar der Versuch, der Welt etwas Bleibendes zu hinterlassen? Oder kultivieren Sammler nur einen Spleen, haben einen Hang zu Zwangsneurose, Kontrollwahn oder gar Messietum?

 

Worin besteht der Reiz, was macht die Magie des Sammelns aus?

Besuchen Sie unsere Ausstellung SammelSurium und machen sich selber ein Bild. Reden Sie mit uns. Sammler und Ausstellungsmacher sind während der Öffnungszeiten vor Ort, stehen Rede und Antwort und unterhalten sich gerne über ihre Eindrücke und ihren persönlichen Zugang zur Welt des Sammelns. Gerne vereinbaren wir auch Termine für Gruppenführungen.

In unserer Ausstellung SammelSurium ­präsentieren wir:

Andachtsbilder, Bibeln, Bilder, Comtoise Uhren, Dingliches Kulturgut, Eierbecher, ein Gedicht, Fotografien, Interviews, Kreuze, Kristalle, Kugeln, Künstlerbibeln, Postkarten, Puppen, Puppenstuben, Sand, Schlüssel, Schweine, Spielzeug, Texte, Videos, WC-Pictogramme, einen Wunderschrank, Zirkusplakate, Zirkusmodelle

 

Ausschnitte aus den Privatsammlungen von:

Monika Bergmann-Borkenhagen, Uta Dapprich, Bernd Deckert, Michael Flascha, ­Richard Fuchs, Michael Gebauer, Mallu und Werner Heller, Ruth Jäschke, Gabriele Kerkhoff, Robert Kuhn, Siegfried Küsel, Liane und Jürgen Schaab, Katja Schlenker, Dieter Sonnenschein, Sigurd Storch, Rosi Apitz

 

Keyworker-Projektgruppe „Wir sammeln Sammler“

 

 

Begleitprogramm zur Ausstellung SammelSURIUM

 

Eine kurze Geschichte der Uhr - Führung im Comtoise Uhrenmuseum

Montag, 6. Februar 2017, 16 - 17.30 Uhr,

Comtoise-Uhrenmuseum; Bonifatiusstr. 61, Alt-Lörick, Eintritt frei

Über 400 Comtoise Uhren hat Bernd Deckert, einer der ausstellenden Sammler, in den letzten 45 Jahren gesammelt. Schon im 17. Jahrhundert fand dieses Modell einer robusten Pendeluhr vor allem bei Bauern weite Verbreitung und trat dann im 18. Jahrhundert ihren Siegeszug durch ganz Frankreich an. Bis zum 1. Weltkrieg wurden ca. 5 Millionen Exemplare dieses VWs unter den Uhren verkauft.

Die Führung durch das Uhrenmuseum ist auch ein Ritt durch die Geschichte der Zeitmessung der letzten 400 Jahre. Es geht um Wendepunkte, Stilepochen, Zeitenbrüche. Bernd Deckert berichtet über ein Stück einer heute in Vergessenheit geratenen ländlichen Industriegeschichte, aber auch über Glanz und Gloria der Grand Nation.

 

Blütenpracht und Farbmagie: Der Charme des japanischen Kimono

Samstag, 11. Februar 2017, 16 - 17 Uhr

Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, Konferenzraum

Ruth Jäschke, Kulturreferentin im Japanischen Generalkonsulat Düsseldorf, präsentiert Einzelstücke ihrer umfangreichen Kimono-Sammlung zusammen mit dem Kimonoklub der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Tauchen Sie ein in die spannende Welt des Kimono und erfahren Sie mehr über dieses traditionsreiche japanische Gewand, das nicht nur visuell zu bezaubern vermag, sondern auch diverse Informationen und Botschaften vermitteln kann.

 

Lust und Last des Sammelns: Literarische Lesung und Diskussion

Dienstag, 14. Februar 2017, 17 - 18.30 Uhr

Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, Raum 412

Viele berühmte Persönlichkeiten haben Dinge gesammelt, so z.B. Goethe, Oscar Wilde, Königin Victoria, Adenauer oder John Lennon. Vom Sammeln fasziniert waren auch viele Schriftsteller, die sich mit dem Thema literarisch auseinandersetzten und Kurzgeschichten oder Gedichte verfassten. Die Lesegruppe der Keyworker des Düsseldorfer Stadtmuseums liest Auszüge aus literarischen Werken, die sich mit dem Thema Sammeln beschäftigen. Anschließend wird über die Magie des Sammelns, die auch zur Last werden kann, mit den Anwesenden diskutiert.

 

Die wunderbare und seltsame Leidenschaft des Sammelns

Samstag, 18. Februar 2017, 16.00 Uhr Achtung! Diese Veranstaltung fällt wegen eines Todesfalls in der Familie des Referenten leider aus!

Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, Konferenzraum

Der Kölner Künstler Claus Richter, selbst Sammler von alten Kinderbüchern und Spielzeugen, befasst sich in seinem Vortrag mit der Geschichte und Psychologie des Sammelns. Er spricht über die Beweggründe des Sammelns, stellt einige exzentrische und außergewöhnliche Sammlungen vor und führt die Besucher im Anschluss durch die Ausstellung SammelSURIUM im Gerhart-Hauptmann-Haus. Teile seiner eigenen Sammlung zeigt Richter regelmäßig im artblogcologne. Man darf also gespannt sein, wie sein Blick auf die Welt des Sammelns aussieht. 
 

Was die Dinge heilig macht und wie die Zeit an Sachen klebt

Dienstag, 21. Februar 2017, 17.30 Uhr

Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, Raum 412

Unter den Exponaten der Ausstellung SammelSURIUM finden sich Andachtsbildchen, Künstlerbibeln, Kreuze, Familienbibeln. Das Sammeln sakraler Gegenstände ist oft nicht religiös motiviert, und Devotionalien aus dem Bereich der katholischen Kirche üben oft auf Menschen mit einem eher protestantischen Hintergrund einen besonderen Reiz aus. Dr. Gabriela Köster, Studienleiterin an der Evangelischen Stadtakademie Düsseldorf, geht der Frage nach, worin die Faszination des Sammelns solcher Gegenstände besteht.

Collage von Gabriele Kerkhoff
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